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BVGD - Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e. V.

Auftaktveranstaltung zum Weltgästeführertag 2024 in Heidelberg

„Straßen, Gassen, Brücken, Plätze“


ein großartiges, buntes Programm erwartet unsere Besucherinnen und Besucher in Heidelberg!


Heidelberg: Straßen, Gassen Brücken, Plätze – was haben diese Orte nicht alles zu erzählen!

Erleben Sie dies beim deutschlandweiten Auftakt zum Weltgästeführertag 2024 am 17.02.2024 in Heidelberg. Die 160 Heidelberger Gästeführerinnen und Gästeführer haben ein äußerst interessantes Programm zusammengestellt, um an diesem erlebnisreichen Tag die vielseitigen Facetten der Heidelberger Stadtgeschichte aufleben zu lassen. Mit 1,8 km hat Heidelberg die längste Fußgängerzone Deutschlands, die parallel zum Neckar verläuft und die mit ihren vielen Geschäften, Restaurants und Cafés von der östlichen bis zur westlichen Grenze der Altstadt Heidelberg zum Bummeln und Staunen einlädt. Romantisches Flair prägt die vielen kleinen Gassen, die von der Hauptstraße direkt zum Neckarufer hinunterführen. Von hier schlendert man weiter zur Alten Brücke, der „Carl-Theodor-Brücke“, einst das Wahrzeichen von Heidelberg. Diese ließ der letzte Kurfürst der Pfalz, Carl Theodor, 1788 für seine Untertanen erbauen. Sein steinernes Abbild thront auf der Brücke und - wer den dort erzählenden Gästeführern lauscht - erfährt, was für ein moderner und weitsichtiger Kurfürst er war, auch wenn er ziemliches Pech in der Liebe hatte.

Viele traditionsreiche Plätze hat die Heidelberger Altstadt zu bieten: Karlsplatz, Kornmarkt, Marktplatz, Fischmarkt und Universitätsplatz – Orte voller Geschichte/n. Diese bringen unsere Gästeführer nur zu gern zu Gehör, oftmals reicht die Zeit gar nicht, um alles zu erzählen. Wir bieten verschiedene komplette Führungen an sowie zwei Rundtouren mit diversen Stationen:

Beginnen wir am Karlsplatz, benannt nach dem badischen Großherzog Karl Friedrich – dem Platz mit dem perfekten Blick zum Schloss: Hier erwartet uns eine der interessantesten Personen – Liselotte von der Pfalz, Schwägerin des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Sie wurde aus politischen Gründen mit Herzog Philippe von Orléans verheiratet und übersiedelte an den französischen Hof. Im freieren Umfeld des pfälzischen Hofes aufgewachsen, war das Leben am strengen französischen Hof nicht immer einfach. In ihren vielen Briefen berichtet sie darüber und spart nicht mit pikanten Details. Als im Rahmen der französischen Erbfolgekriege in ihrem Namen die Kurpfalz und das Heidelberger Schloss zerstört wurden, weinte sie bittere Tränen.
Ihr gegenüber wartet schon Marianne von Willemer, heimliche, ferne Geliebte und Inspiration des Dichterfürsten Goethe, die uns einiges von ihren geheimen Treffen mit ihm und ihrer Rolle als Co-Autorin des West-östlichen Divans erzählen wird. Sie war die einzige Frau, deren Gedichte in Goethes Werke aufgenommen wurden – ohne ihre Urheberschaft zu verraten.
Am Kornmarkt wartet Niklaus Riggenbach auf Sie, ein Schweizer, der als leitender Ingenieur 1890 an der Erbauung der Heidelberger Bergbahn beteiligt war. Die Bergbahn führt zum Schloss und zum Gipfel unseres Hausbergs, dem Königstuhl. Riggenbach musste erzürnte Droschkenfahrer besänftigen, die durch den Bau der Bergbahn um ihre Arbeit fürchteten. Am Marktplatz, dem wichtigsten Platz Heidelbergs seit dem Mittelalter, wartet die Tochter des Henkers auf Sie. Falls Sie schon immer mal wissen wollten, was das Abschneiden der Nase kostete und wo in Heidelberg die Schattenseiten dieser wunderschönen Stadt zu finden waren, dann sind Sie hier genau richtig.
Am gegenüberliegenden Ende des Platzes geben Anna von Medici und Kurfürst Johann Wilhelm auf amüsante Weise Einblick in die enormen Aufwendungen für den barocken Wiederaufbau der Altstadt, die durch französische Truppen im Auftrag des Sonnenkönigs Ende des 17. Jahrhunderts niedergebrannt wurde. Allerdings plünderte Johann Wilhelm dazu heimlich die Schmuckschatulle seiner Frau. Ein paar Meter weiter treffen wir auf die Romantik des 19. Jahrhunderts: Victor Hugo ist zu Besuch und liest aus Briefen an seinen Freund Louis.



Am Fischmarkt erläutert ein Fischweib, warum die häufigen Religionswechsel in der Kurpfalz schlecht fürs Geschäft sind, warum man Schweine taufte und weshalb Alkohol katalysierende Wirkung auf die Rekatholisierung hatte. In der Steingasse erzählt eine Urkurpfälzerin unter anderem, warum die Steingassenbewohner einen eigenen Bürgermeister küren, dessen Wahl mit Freibier unterstützt wird, und warum er nicht mehr als 100 kg wiegen darf.

An der Alten Brücke wartet die mystischste aller Heidelbergerinnen: Pallas Athene, Göttin der Weisheit und Beschützerin unserer Universität, der ältesten Universität auf deutschem Boden. Diese musste durch viele politisch schwierige Phasen verteidigt werden, nicht zuletzt gegen den Feldherrn der katholischen Truppen während des Dreißigjährigen Krieges, Tilly, der am Raub der Bibliotheca Palatina beteiligt war, der einstmals berühmtesten Bibliothek des westlichen Europa!

Zusätzlich zu diesen zwei Stationsführungen werden noch sechs verschiedene einstündige Kurzführungen angeboten:

„Heidelberg im Barock, die Geschichte der Universität“
„Am Anfang war der Durst“
„Jüdisches Leben in Heidelberg“
„Carl Theodor – Erfolge, Lieb und Leid eines revolutionären Kurfürsten“ sowie
„Anatomiegarten – Standort für Medizin und Naturwissenschaften“

Alle Führungen starten alle gemeinsam um 14.00 Uhr auf dem Kornmarkt. Wir bitten unsere Gäste, bereits um 13.30 Uhr zu erscheinen, damit wir die Zuordnung zu den verschiedenen Führungen vornehmen können. Die Führungen sind kostenfrei, es wird aber um eine Spende für den Verein Obdach e.V. gebeten. Als Mittel gegen kalte Füße haben wir einen Glühweinstand organisiert, der durch das Restaurant Grano auf dem Kornmarkt realisiert wird.

Es gibt also viel zu entdecken in Heidelberg!
Wir freuen uns auf unsere Gäste am 17. Februar 2024!

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