Verband der Berliner Stadtführer e.V.
Queeres Leben in Berlin-Schöneberg
U-Bahnhof Nolledorfplatz
Gästeführer: Markus Müller-Tenckhoff
Spaziergang vom Nollendorfplatz bis fast zum Wittenbergplatz.
Der Nollendorfplatz ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Zentrum queeren Lebens. Schon in den 1920er-Jahren entwickelte sich hier eine lebendige Szene – sichtbar, politisch und zugleich oft im Verborgenen. Es war nicht nur ein kommerzieller Treffpunkt für Lesben und auch Schwule, sondern vor allem auch ein Ort des Widerstands und des Zusammenhalts. In Zeiten, in denen politische Anerkennung noch fehlte, entstanden hier Räume für Begegnung, Identität und Gemeinschaft – oft heimlich, aber mit großer Kraft.
Westberlin wurde zu einer Wahlheimat, zu einer Familie – aber lange blieb sie nicht wirklich akzeptiert.
Unser Spaziergang führt uns unter anderem zur Motzstraße, wo sich früher die legendäre Tom’s Bar befand – ein Klassiker der schwulen Szene. Nur wenige Schritte entfernt war das berühmte Eldorado in der Motzstraße 15, eines der bekanntesten Tanzlokale der Weimarer Republik, das bis zur NS-Zeit Treffpunkt von Drag Queens, Künstlerinnen und Intellektuellen war. Hier verkehrten Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, Christopher Isherwood und Magnus Hirschfeld, der mit seinem Institut für Sexualwissenschaft (1919–1933) maßgeblich zur Sichtbarkeit und Aufklärung beitrug.
Wir beleuchten die Geschichte queerer Verfolgung ebenso wie die Errungenschaften der Emanzipationsbewegung – und entdecken dabei auch ein Stück lebendige Stadtgeschichte. Der Spaziergang bringt uns auch über die Fuggerstraße, wo einst das Chez Romy Haag und der Knast waren, fast bis zum Wittenbergplatz.
Mindestens drei Stunden - gerne länger - insbesondere wenn geschopped werden will
Lifestyle und Geschichtsprogramm als Spaziergang
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