Gästeführerverband Wiesbaden e.V.
Die Sakralbauten im Wiesbadener Historischen Fünfeck
Am Obelisken auf dem Luisenplatz, 65185 Wiesbaden
Preis pro Führung: 109,00 €
Gästeführer: Rainer Niebergall
rainer.niebergall@kultour-und-mehr.de
Mit ihren Kirchen hatten die Wiesbadener im 19. Jahrhundert zunächst wenig Glück: die erste katholische Bonifstiuskirche stürzte noch vor der Fertigstellung ein. Das Projekt einer evangelischen Kirche für die ärmeren Schichten auf dem "Berg" musste zurückgestellt werden. Im Juli 1850 brannte die Mauritiuskirche, Mutter aller Wiesbadener Innenstadtkirchen, bis auf die Umfassungsmauern ab.
Es dauerte über zehn Jahre, bis an einen Neubau der Bonifatiuskirche gedacht werden konnte. Die Zeit der Verbindlichkeit antiker Vorbilder war vorüber. Philipp Hoffmann plante einen Kirchenbau aus dem Geist des christlichen Mittelalters. Ähnlichen Prinzipien folgte Carl Boos, dem der Bau des "Nassauischen Landesdoms" am Markt übertragen wurde. Was am Luisenplatz noch durchgegangen war, wurde am Schloßplatz zum Politikum, als Architekten-Kollegen zur Begutachtung der Boos'schen Entwürfe aufgefordert wurden: ein Backsteinbau mit Türmen und noch dazu in gotischen Formen: das geht nicht! Nach dem Vorbild der Friedrichswerderschen Kirche in Berlin schuf Boos ein Hauptwerk des romantischen Kirchenbaus in Deutschland.
Der Bau einer weiteren Kirche für Leute, die "nach ihrem eigenthümlichen Bedürfnis und ihrer Auffasungsfähigkeit anders angesprochen werden müssen als die mehr aus Gebildeten bestehende Versammlung in der Stadtkirche", wurde zurückgestellt 1876 begann der Bau der 1879 geweihten "Kirche am Berg". Johannes Otzen aus Berlin hatte sich in einer "Konkurrenz" durchgesetzt. Zum einen orientiert sich Otzen "streng" an frühgotischen Vorbildern, entwickelte aber den protestantischen Kirchenbau weiter, indem er danach strebte, Liturgie und Architektur in Einklang zu bringen ...
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